Nachbetrachtung zur 32. Trips-Gedächtnisfahrt im Jahr 2019

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Nie zuvor in der über 30jährigen Geschichte der Trips–Fahrt hat eine Thematik bereits im Vorfeld für so großes Aufsehen gesorgt wie die diesjährige. Die Überschrift endete mit einem Fragezeichen und lautete: „500 Jahre Fußball in Kerpen ?“. Im Untertitel schloss sich dann die Zeile an: „Fünf Sportvereine feiern 100jähriges Bestehen“. Damit war dann klar, dass vor 500 Jahren auch in Kerpen noch kein Fußball gespielt wurde.

Die Begleitschrift zur diesjährigen Fahrt beschäftigt sich allgemein mit der Entstehung des Fußballs und seiner Entwicklung in Europa und Deutschland. C07A9336 Bearbeitet k

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Auch die Jubilar-Vereine werden dank der Mithilfe von Unterlagen aus dem Stadt-Archiv Kerpen gewürdigt. Im Verlauf des Jahres 1919 entstanden der FC Viktoria Manheim, der FC Borussia Buir, die SpVg Türnich/ Brüggen/ Balkhausen, der SV Horrem und der SV Blau-Weiß Kerpen. Die genannten Fußball-Clubs entstanden sämtlich aus zuvor schon bestehenden Vereinen, die bis dahin andere Sportarten betrieben. Im Heft wird auch dargestellt, unter welch teils abenteuerlichen Bedingungen der neue Sport von den begeisterten jungen Männern ausgeübt werden musste. Sportplätze und geregelter Spielbetrieb waren Mangelware, die Ausrüstung Sache des jeweiligen Sportlers selbst.

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Im Gegensatz dazu können die heutigen Kicker auf mindestens einen Sportplatz pro Ortsteil zurückgreifen. Die Fotos von Lorenz Promegger und Ralf Klinkhammer belegen das sehr deutlich, und so hatten sich die Organisatoren zunächst auch vorgestellt, die diesjährige Streckenführung ganz nahe an der Thematik zu gestalten, indem sie beabsichtigten, die jeweiligen Stadien anzufahren. 144A0012 k
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Wegen deren Belegung durch Ligaspiele war das jedoch an Sonntagen nicht möglich, so dass lediglich eine Vorbeifahrt bei der SpVg Türnich/ Brüggen/ Balkhausen und der Besuch eines Clublokals möglich waren. Dort konnte dann sogar eine Sonderprüfung abgenommen werden. Somit orientierte sich der restliche Streckenverlauf mehr an Örtlichkeiten, die einen Bezug zum Lebensweg des Grafen Wolfgang von Trips aufwiesen. Deshalb führte der etwa 130 Kilometer lange Fahrweg zunächst zur Burg Hemmersbach, zu Haus Richardshoven und damit zu Maria und Willi Stollenwerk in der Nähe von Niederembt und zum Sitz des Taktischen Luftwaffengeschwaders 31 Boelcke in Nörvenich. Dort konnte das neu eingerichtete Museum des Geschwaders besichtigt werden, zu dessen Inhalt einige knifflige und nicht leicht zu beantwortende Fragen in der Bordkarte auf eine Lösung warteten.

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Daneben war auf dem weitläufigen Gelände eine Sonderprüfung abzulegen. Es galt dabei, neben einen Pfosten in exakt 112 Metern Abstand anzuhalten. Dies war eine schwierige Aufgabe, die viele Teams vor Probleme stellte und nicht wenigen unerwartet so manchen überflüssigen Strafpunkt einbrachte. Die weiteren Prüfungen sahen ein Vorziehen des Fahrzeugs um ebenfalls 112 Zentimeter und das Zurücklegen einer vorgegebenen Strecke in möglichst gleichmäßiger Geschwindigkeit vor. Hier gab es im Durchschnitt aller Teilnehmer die geringste Abweichung vom Sollwert, obwohl die Berechnung der zu benötigenden Zeit bei immer wieder aus dichten Wolken fallendem Regen vollzogen werden musste.

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Überhaupt war das etwas dunkle und wenig freundliche Wetter ein äußerst unbeliebter Begleiter der diesjährigen Veranstaltung. Am morgendlichen Start fehlte dann auch ein ungewöhnlich großer Teil der Angemeldeten, nur 81 von gemeldeten 95 Autos nahmen programmgemäß die Fahrt auf. Die Motorradfreunde jedoch waren, wie nicht anders zu erwarten, vollzählig am Start. Doch hatten gerade sie unter dem Ungemach des Wetters zu leiden, und das nicht alleine deshalb, weil das Kartenmaterial bei der enormen Nässe zu Auflösungserscheinungen neigte. LP1 IMG 8901 k
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Sie erhielten beim Start spontan aufmunternden Beifall von den für die Witterungsverhältnisse überraschend großen Zahl von Zuschauern. Die bekundeten ebenfalls ihre Freude über die vierachsigen Fahrzeuge. In besonderer Weise galt der Applaus den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die kopflos, also ohne aufgezogenen Wetterschutz losfuhren. Der kleinste Wagen, nämlich der Austin 7 Special von Uschi Stüber und Konrad Müller, wurde mit Beifall geradezu überhäuft. Die Beiden bedankten sich artig, indem sie den Applaudierenden Gummibärchen zuwarfen. Ermunterndes Klatschen wurde auch den übrigen Autos und deren Lenkern zuteil.

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Bei den Zuschauern in Kerpen besonders beliebt sind auch die immer zahlreich antretenden Kleinwagen der 1950er und 60er Jahre. Das sind die BMW Isettas, die unterschiedlichen Typen der Goggos von Hans Glas, der Messerschmitt und nicht zuletzt der Cinquecento von Fiat. Nicht weniger als zehn dieser Nachkriegskonstruktionen waren beteiligt. Zum Staunen regten aber auch Typen mit recht großen Aufbauten an.  JKP0599 k
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Beispielhaft werden hier genannt ein Mercedes 300 SE lang, ein Packard 1001, ein Jaguar 420 G, ein Rolls-Royce Phantom und einige Ausführungen des Ford Mustang. Das restliche Feld setzte sich zusammen aus einem bunten Gemisch der automobilen Produkte aus Deutschland, Europa und Übersee zwischen 1929 bis 1975. DF04082190821 k
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Die Spannbreite reichte vom 1936er Austin 7 Ruby, den Jeanette und Fredi Bossert aus Zürich nach Kerpen gebracht hatten, über den heute seltenen Riley Monaco, einige Morris 8 einem Chrysler 65 bis zu einem Lagonda 2ltr. LC/SM. Nachkriegsmodelle stammten von Lancia, Citroen, MG, Jaguar, Mercedes und Volkswagen. Selbst einer der raren NSU Ro80 nahm an der Fahrt teil und konnte Alltagstauglichkeit auch heute noch unter Beweis stellen.

Nach dem Aufklaren des Wetters fanden sich Zuschauer und Teilnehmer dann gegen 18.00 Uhr bei angenehmen Temperaturen und Sonnenschein zur Siegerehrung vor und auf der Schlosstreppe ein. Diese Kulisse bildete einen prächtigen Rahmen für die an diesem Tag Bestplatzierten und die gut gelaunten Teilnehmer und Besucher.  JKP0901 k

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Die Gesamtwertung führte Urban Wefers mit seinem VW T1 Samba an vor der bewährten HLILS 1346 k
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BMW 25/3, die Hans Thelen wieder an den Start und zum wiederholten Male aufs Podium gebracht hatte. Den dritten Platz erreichte der 1962er Porsche 356B, den Wolfgang Stadler als langjähriger Teilnehmer und Unterstützer der Trips-Fahrt wieder mit zum Schloss gebracht hatte. An die am besten Platzierten in den einzelnen Klassen übergaben die Verantwortlichen zahlreiche Pokale.  JKP1087 k
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Den Rosengart-Pokal für den in diesem Jahre an 32ster Stelle des Gesamtklassements gelandeten Teilnehmer erhielten Ute und Roland Mols auf ihrem Mercedes 280S aus dem Jahre 1970. Sie hatten keine Mühe, den riesigen Pokal im Fahrgastraum zu verstauen. In den Vorjahren gelang diese Prozedur gelegentlich nur unter großen Mühen. Das zauberte bei inzwischen strahlendem Sonnenschein ein erneutes Lächeln in die Gesichter der Anwesenden und animierte nicht wenige Gäste dazu, sich noch ein letztes Glas Wein zu genehmigen.

Für eine kleine Überraschung sorgte am Ende der Ehrungen Ralf Klinkhammer, als er aussprach, er werde im kommenden Jahre aus persönlichen Gründen die Fahrtleitung nicht übernehmen können. Er stellte jedoch in Aussicht, dass er das so angedeutete Problem mit Vertrauten besprechen werde. 144A5848 k

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Das geschah in der Zwischenzeit und führte zum Ergebnis, dass in dem speziellen Falle die altbekannte Fahrtleitung einspringen werde. So sehen wir der im nächsten Jahre folgenden Auflage der traditionsreichen Trips-Fahrt mit Hoffnung und Zuversicht entgegen. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen spätestens am 16. August 2020 zur 33. Trips-Fahrt auf Schloss Loersfeld und möglicherweise zum Trips-Dinner am letzten Samstag des April, genau dem 25.04.2020 und weisen darauf hin, dass Dieter Franzen pünktlich zum 1. Dezember dieses Jahres das Anmeldeverfahren in gewohnter Weise eröffnen wird.

Wetter in Kerpen

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10°C
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30.03.2024
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