Als die Teilnehmer der 23. Fahrt aus einem Themenangebot das Arbeitsthema "Ein schöner Tag - Gastronomie und Attraktionen im Rhein-Erft-Kreis" auswählten, fühlten wir uns nach der Regenflut am 15.8.2010 doch fast überfordert: hatte man sich möglicherweise bei der Wahl von Gedanken leiten lassen, ein ähnliches Wetterdebakel nicht nochmals über sich ergehen lassen zu müssen. Dieser Gedanke war jedoch schnell aus unseren Köpfen verdrängt, weil uns aus dem Teilnehmerkreis sehr viel Wohlwollen und Dank für die Bewältigung der durch Regen verursachten Schwierigkeiten entgegengebracht wurde. Erstaunlicherweise wünschten sich einige Allwetterfans nur leicht verbesserte Bedingungen, aber vor allen Dingen eine abendliche Siegerehrung im Schloss Loersfeld, zwar ohne Gesang aber mit viel Wein.
So mussten wir uns keinen belastenden Gedanken bezüglich des Wetters in diesem Jahr hingeben. Wir hatten gelernt, dass ein "schöner Tag" keineswegs optimale äußere Bedingungen benötigt, sondern dass es eher darauf ankommt, Menschen zu treffen, mit ihnen zu reden und zu feiern. Genau das ergab auch ein Blick in die Geschichte unserer Vorfahren, denn sie hatten z.B. im 19. Jahrhundert kaum Zeit große Feste zu feiern. Ihnen genügte - besonders in der Unterschicht - ein frugales Mahl am Sonntag, eine geänderte Kleidung und ein wenig mehr Zeit für Familie und Freunde, um glücklich zu sein. Heute sind die Vorbedingungen, Freude zu vermitteln, äußerst komplex strukturiert. Das Begleitheft zur Fahrt gibt deshalb nur Anregungen, an denen sich die zurückzulegende Strecke orientierte. Der Morgenabschnitt führte u.a. zum "Piano-Museum Haus Eller" der Familie Dohr, das von etlichen Besatzungen zur Freude der Besitzerfamilie besucht wurde. Obligatorisch war der Besuch des ehemaligen Rittersitzes "Haus Breitmaar". Hier war ein Besuch im Innenhof möglich, zunächst weil die Familie Schlich die Durchfahrt erlaubte und dies dann auch wirklich zu realisieren war.
Die Runde am Nachmittag führte vorbei am Keramion, dem Rosengart-Museum und der Grube Carl, einer ehemaligen Fabrikationsstätte für Briketts, die zu einer attraktiven Wohnanlage umgestaltet wurde. Höhepunkt war gewiss die Durchfahrt durch die fast 1000 Jahre alte Abtei Brauweiler. Hier legten die Teilnehmer eine oldtimergerechte Sonderprüfung ab. Dazu mussten sie ein Tor mittig durchfahren. Weitere Sonderprüfungen sorgten für eine Wertung, die am Nachmittag die Basis der Siegerehrung bildete. Die acht Durchfahrtskontrollen hatten nämlich fast alle Fahrzeuge passiert und dazu noch in der Bordkarte gestellte Fragen zur Thematik richtig beantwortet. In dem rein kognitiven Bereich der Anforderungen gehörten auch Fragen zum Leben des Wolfgang Graf Berghe von Trips speziell im Jahre 1961, denn damals am 10. September starb er nach einem Rennunfall am Rande der Strecke in Monza.
Daher zeigte die obligatorische Plakette, die in jedem Jahre bei der Zieldurchfahrt gegen die Bordkarte eingetauscht wird, Wolfgang von Trips im Ferrari 156 F 1 bei seiner Siegesfahrt in Zandvoort. Damals konnte er beim "Großen Preis der Niederlande" mit seinem Auto den ersten Sieg eines Deutschen bei einem Rennen der Formel 1 gewinnen, die erst 1950 installiert wurde.
Von den 86 angenommenen Fahrzeugen erschienen am Morgen des Veranstaltungstages 84, und die Besatzungen stellten sich bei strahlendem Sonnenschein - im Nachhinein ergab sich, dass es der bisher wärmste Augusttag im Rhein-Erft-Kreis war - den gestellten Anforderungen. Dabei ergab sich ein imposanter Einblick in die Automobilgeschichte in den Jahren von 1925 bis 1974. Als besonders interessant galten für viele z.B. ein wunderschönes Daimler Benz 220 S Cabrio A, ein 1925er Austin Seven, Beispiele für alle Jaguar XK- und Limousinen-Modelle, ein seltener Peerless GT und last but not least ein zwar skurril ausschauender, dennoch historisch höchst bemerkenswerter Lotus Mark 6, als Beispiel für den kompromisslosen Leichtbau des legendären Colin Chapman.
Im Oldtimerpark, nicht zuletzt durch das selten schöne Sommerwetter angelockt, tummelten sich Hunderte von Oldtimern, die gemeinsam mit den Traktoren, den Exponaten von Händlern und Markenclubs darunter Jaguar- und Ferrari-Enthusiasten sich den interessierten Blicken und Fragen des Publikums stellten. Fasziniert waren die Zuschauer auch von unserem Beitrag zum Jubiläumsjahr des Automobils. Es konnte nämlich ein Nachbau des "Quadricycle" bestaunt werden, dessen Original Henry Ford im Jahre 1896 in Amerika der Öffentlichkeit präsentiert hatte. Das vierrädrige Fahrrad rekonstruierten Udo Becker und Gleichgesinnte auf der Grundlage früherer Nachbauversuche. Fantastisch war dabei, dass der zeitgenössisch gewandete Udo das Fahrgerät nicht nur statisch vorführen konnte, sondern dass es ihm gelang, das von einem 1-Liter-Zweizylinder-Motor angetriebene Auto in der Tat automobil angetrieben zu bewegen. Seine Demonstrations-runden im Innenhof von Schloss Loersfeld begleitete reichlich gespendeter Beifall als Dank für seine Aktivitäten.
Wir vom Organisationsteam bedanken uns bei Zuschauern und Teilnehmern, bei Ausstellern und Sponsoren für die Unterstützung der Veranstaltung. Ganz besonderer Dank geht jedoch an das Helferteam, das wegen seiner Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft von Besuchern und Teilnehmern vielfach gelobt wurde.
Sehen Sie hier den Film von Stadt-TV Brühl
Wir sagen herzlichen Dank!
Die Inserenten im Programmheft zur 24. Graf Berghe von Trips-Gedächtnisfahrt:
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Die Neuwagen-Aussteller im Oldtimer- und Clubpark zur 24. Graf Berghe von Trips-Gedächtnisfahrt:
Autohaus Creutzner
Autohaus Scheuer & Schneppenheim
Autohaus Schönauen
Porsche-Zentrum Köln
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